25.11.06 - Das Ehrenamt

Im GB habe ich mich etwas ungenau über das Verständnis des Ehrenamtes ausgelassen. Das Problem,
welches
sich mir auftut, ist eine immer wiederkehrende Debatte im StuRa (ein momentan nicht
unwesentlicher Lebensmittelpunkt meiner selbst), wenn es um die Bewilligung von
Aufwandsentschädigungen geht. Der Gedanke der Aufwandsentschädigung ist, dass ehrenamtliches
Engagement auch immer Verzicht auf andersweitigen Einsatzes der Arbeitskraft bedeutet. Das eine
Person auf z.B. höheren Verdienst in der Privatwirtschaft zu Gunsten der ehrenamtlichen Tätigkeit
verzichtet, soll über die Aufwandsentschädigung (AE) etwas entschädigt werden. Das ist sozusagen der
minimalistische Ansatz.


Ein etwas weitergehender Ansatz ist der Anspruch allen interessierten Studierenden eine Teilnahme an 
der politischen Interessensvertretung der Studentenschaft zu ermöglichen, indem man die materiellen
Voraussetzungen dazu schafft. Das heißt, wenn ein/e Studierende/r sich in der studentischen
Selbstverwaltung engagieren möchte, aber auf Grund der finanziellen Abhängigkeit z.B. eines Kellnerjobs
das nicht leisten kann, muss die Studentenschaft dafür sorgen, dass sie das finanzielle Riskiko übernimmt.


Es gibt als absoluten Kontrast dazu einen Ansatz, der besagt, das ehrenamtliches Engagement durch die
finanzielle Entschädigung bzw. -vergütung letztendlich ausgehebelt wird, da es dann Lohnarbeit sei und in
diesem Fall die Studentenschaft das nicht unterstützen sollte. Das bedeutet letztendlich, dass die
Studentenschaft NIEMANDEN lohnabhängig beschäftigen darf; nicht einmal eine/n SekretärIn, keine/n
BuchhalterIn.


Warum ist das eine relevante Frage für die Studierenden?

In den sechziger Jahren des 20. Jh. haben sich die Studierenden einmal ein äußerst wichtiges Recht
erstritten: Sie haben sich das Recht erstritten an der Gestaltung ihrer (Aus-)Bildung beteiligt und als
vollwertige Mitglieder einer Hochschule anerkannt zu werden. Eine Hochschule, insbesondere eine Universität,
existiert nur auf Grund der Tatsache: Dass es Menschen gibt, die sich den Anforderungen eines Studiums
stellen. Eine Hochschule ohne Studierende ist ein Forschungsinstitut, welches in absehbarer Zeit keinen
Nachwuchs mehr hat. Die Wissenschaft und somit der Erfahrungsschatz einer Gesellschaft lebt von der Bildung
des Nachwuchses.


Nun leben wir aber nicht im Wolkenkuckucksheim, sondern sind an materielle Gegebenheiten gebunden.
Brecht hat es so formuliert: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Das heißt: Im Allgemeinen sichern die
Menschen zuerst ihre eigenen Bedürfnisse und wenn es ganz gut läuft, kümmern sie sich darüberhinaus noch
um anderen Dinge.


Ehrenamtliches Engagement hat viele Ursachen und eine Vielzahl von Menschen sind in irgendeiner Form
ehrenamtlich engagiert. Dennoch gibt es gerade in der studentischen Interessensvertretung ein permanentes
Gefühl und die Tatsache, dass sich zu wenig Studierende zu wenig an der studentischen Interessensvertretung
engagieren. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Unwissenheit über die Bedeutung und Möglichkeiten,
persönliche Ressentiments bis zu andersweitigen materiellen Gebundenheiten.


Deshalb erwarte ich vom StuRa, dass er alles in seiner Macht stehende tut, studentische Initiativen, die über
die Organisation von Parties hinausgehen, zu unterstützen. Das bedeutet insbesondere für den StuRa, da er
dementsprechend legitimiert und finanziell ausgestattet ist, dass er dafür sorgt, dass materielle Gründe kein
Hindernis studentischen Engagements darstellen. Das schließt neben der Finanzierung von Materialien, der
Reservierung von Räumen und der Ausfertigung von Unterstützungsschreiben eben auch die Bewilligung und
die Auszahlung von Aufwandsentschädigungen aus.


Ich würde mich über Anmerkungen, Fragen und Kritik dazu außerordentlich freuen.

25.11.06 - Zur Sache

Die Leser dieser Seite werden mich zum Großteil kennen und wissen, dass mir dieser Bereich (Politisches)
schon wichtig ist. Und ich bin wohl eher ein zynischer, ironischer und sarkastischer Typ als der lustige
Halligalli-wir-reißen-mal-einen-Spruch-nach-dem-anderen-Typ. Ich lache allerdings nicht nur im Dunklen.


Auf jeden Fall will ich in diesem Bereich hin und wieder Themen und Gedanken, die mich politisch bewegen,
aufgreifen und verbreiten. Ich bitte audrücklich um Anmerkungen und Kritik, welche im
GB platziert werden
sollten. Oder anders ausgedrückt: Bitte verhindert, dass ich ein dogmatischer, intoleranter, konservativer
Sack werde, indem ihr mir mich korrigiert, irritiert und auf andere Gedanken bringt!
Smile




 



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